Wegen Pandemie: HLA streicht auf Auf- und Absteiger

Die österreichische Handballliga (HLA) hat eine Entscheidung getroffen, die sportlich für einige Diskussionen sorgen dürfte. Es wird in dieser Spielzeit keine Auf- und Absteiger geben. Konkret bedeutet dies, dass keine Mannschaft die HLA Meisterliga verlassen muss, um künftig in der HLA Challenge anzutreten – und umgekehrt. Als Grund nannten die Verantwortlichen die wirtschaftlichen Risiken durch die Pandemie. Sie wollten deshalb frühzeitig Klarheit schaffen.

Die Begründung im Detail

Für die HLA ergriff kein geringerer Verantwortlicher als ÖHB-Präsident Markus Plazer das Wort. Er führte aus, dass die Liga die Entscheidung mit Blick auf „die wirtschaftliche Stabilität in Anbetracht der nach wie vor schwierigen Situation“ getroffen habe. Sportlich wäre „ein Aufsteiger natürlich wünschenswert“, aber aufgrund der Verantwortung der HLA für die einzelnen Klubs sei es nicht möglich gewesen, die Vereine „einem zu großen wirtschaftlichen Risiko auszusetzen.“

HLA-Geschäftsführer Christoph Edelmüller führt diesen Punkt weiter aus: Die Teilnahme an der Meisterliga sei für den Aufsteiger „mit einem finanziellen Mehraufwand“ verbunden. Durch die Entscheidung gegen Auf- und Absteiger habe die Liga „frühzeitig eine Planungssicherheit sichergestellt.“ Bei der Findung dieses Beschlusses seien die Verantwortlichen auch mit Blick auf die sportliche Komponente verantwortungsvoll umgegangen. Gegen diese habe man die finanziellen Risiken „mit Bedacht abgewogen“. Schlussendlich sei die Entscheidung dabei zu Gunsten „der nachhaltigen Stabilität“ ausgefallen. Die Liga bedanke sich bei den Vereinen und dem Verband für ihr ökonomisch jeweils verantwortungsvolles Agieren.

Im Klartext hatte die Liga also die Befürchtung, dass der Aufsteiger (Tirol) durch die finanziellen Anforderungen der obersten Spielklasse überfordert worden wäre. Bei einer Insolvenz hätte er den gesamten Spielbetrieb in Gefahr gebracht. Der vermeintliche Absteiger Graz darf deshalb auch die kommende Spielzeit in der Meisterliga bestreiten und muss nicht in der HLA Challenge antreten.