Die Europameisterschaft 2022 ist für Österreich faktisch schon nach dem zweiten Gruppenspiel beendet. Dem enttäuschenden 31:36 gegen Polen folgte ein 29:34 gegen Deutschland. Die ÖHB-Auswahl brachte das DHB-Team dabei heftig ins Schwitzen, doch letztlich war der Gegner zu stark. Da Belarus kurz nach dem Ende des österreichischen Spiels auch noch gegen Polen verlor (20:29), ist die Chance auf den Aufstieg dahin. Die letzte Partie gegen die Weißrussen wird ein reines Schaulaufen für die Mannen von Teamchef Ales Pajovic. Dieser erklärte nachvollziehbarer Weise, dass er „natürlich enttäuscht“ sei.
Klare Leistungssteigerung gegen Deutschland
Gegen ein deutsches Team, das durch Corona-Unfälle geschwächt war und sich im Umbruch befindet, zeigte Österreich eine klare Leistungssteigerung im Vergleich mit dem Duell gegen die Polen. Zur Halbzeit führte man sogar mit 16:15. Erst nach 50 Minuten konnte der Gegner erstmals einen Zwei-Tore-Vorsprung herauswerfen. „Schade, dass wir nicht so gegen Polen gespielt haben“, urteile Pajovic dann auch. Insbesondere die erste Hälfte habe ihm gefallen. Sein Team habe hier „vieles richtig“ gemacht.
Seine Spieler sahen dies ähnlich. Die Mannschaft habe gemerkt, „dass heute etwas geht“, schilderte beispielsweise Rückraumspieler Gerald Zeiner seinen Eindruck des ersten Durchgangs. In der zweiten Halbzeit sei es „dann aber vielleicht auch eine Kraftfrage geworden.“ Die deutsche Bank sei „etwas länger gewesen.“ Flügelspieler Sebastian Frimmel urteilte, Österreich könne „stolz auf diese Leistung sein“ – insbesondere nach der so bitteren Enttäuschung gegen die Polen. Diese ernüchternde Partie habe er „noch immer nicht ganz verdaut.“ Für den Stolz des guten Spieles gegen die Deutschen könne sich die Mannschaft schließlich nichts kaufen.
Pajovic blickte schon nach vorn: Das Team müsse gegen Belarus noch einmal die Motivation finden. Für die EM habe das Spiel zwar keinen Einfluss, aber die Punkte seien wichtig für die Einstufung bei der nächsten Qualifikation.